Gleichheit, Gleichheit über alles?
by Alexander Will
Das Wort Gleichheit führt in Deutschland zu wahrlich heilloser Verwirrung. Der Gipfel der Fehlinterpretation ist wohl die unausgesprochene Forderung gewisser politischer Kreise, der Staat müsse dafür sorgen, daß ein jeder sein Lebensglück erreiche, dieses Lebensglück aber nur darin bestehen könne, daß alle Individuen über gleiche materielle Ressourcen verfügten. Dabei ist es doch gerade die Ungleichheit der große Motor einer jeden Entwicklung. Wer Unterschiede planiert, nivelliert letztlich nach unten, da er den Ansporn zu Entwicklung und Verbesserung beseitigt.
Es wird nun oft bestritten, daß es natürliche Unterschiede zwischen einzelnen Menschen gäbe. Andere geben das zwar zu, fordern aber, daß eben diese Unterschiede durch staatliches Eingreifen auszugleichen seien. Angesichts täglicher Erfahrung ist die erste Position lachhaft. Die zweite hingegen ist Ursache erstickender Umarmungen des Staates: Wer etwas leistet, wird im Namen der Gleichheit teilenteignet. Wirklich Bedürftigen wird durch den Fürsorgestaat die letzte Initiative geraubt. Zuletzt lädt ein solches Gemeinwesen jedwedes Gesindel ein, von den Früchten der Arbeit anderer zu profitieren.