Über die Tyrannei von heute
by Alexander Will
Er hat es schon wieder getan: Der böse, böse Thilo Sarrazin hat ein neues Buch geschrieben. Nachdem er zuvor die linken Eliten dieses Landes mit wohl fundierten Aussagen zur Einwanderung zum kochen gebracht hat, rüttelt der Mann nun an einem weiteren (Zwangs)konsens dieses Landes: daß Deutschland in Europa aufzugehen habe, und der Euro das größte Glück der europäischen Menschheit sei. Gut begründet ist sein Widerspruch im neuen Buch ,,Europa braucht den Euro nicht“. Wieder einmal geschah daraufhin Vorauszusehendes. Das Establishment fiel über Sarrazin her und schreckte in letzter Instanz auch nicht davor zurück, widerwärtigste Diffamierungen zu veröffentlichen. Die ,,Menschenkarikatur“-Affäre übertrifft in dieser Hinsicht vieles, was man aus der Ecke FR, Berliner Zeitung, taz & Co. bereits gewohnt war. Wie einst 2010 haben allerdings viele, die sich getrieben fühlen, dem bösen Mann eins mitzugeben, sein Buch überhaupt nicht gelesen. Nur so ist es zu erklären, daß wenig über Inhalte geschrieben, jedoch viel über politischen Tabubruch gejault wird.
Während also die Kampagne gegen Thilo Sarrazin munter weiter läuft, stoßen wir in alten Schriften auf Wahrheiten, die zum Kern von Freiheit und Tyrannis führen. Folgendes fand ich bei Alexis de Tocqueville. Er hat es vor mehr als 150 Jahren in ,,Über die Demokratie in Amerika“ niedergeschrieben, und es ist gültig wie damals:
Unter der absolute Herrschaft eines Einzelnen schlug der Despotismus, um den Geist zu treffen, den Körper. Eine grobe Methode. Der Geist erhob sich unter den Schlägen und triumphierte über den Despotismus. In den demokratischen Republiken geht die Tyrannis ganz anders zu Werke. Sie kümmert sich nicht mehr um den Körper, sondern geht unmittelbar auf den Geist los. Der Machthaber sagt nicht mehr: ,,Du denkst wie ich, oder Du stirbst.“ Er sagt: ,,Du hast die Freiheit, nicht zu denken wie ich. Leben und Vermögen bleiben Dir. Aber von dem Tage an bist Du ein Fremder unter uns. Du wirst Dein äußerliches Bürgerrecht behalte, aber es wird Dir nichts nützen. Selbst wer an Deine Unschuld glaubt, wird Dich verlassen, sonst meidet man auch ihn. Ich lasse Dir Dein Leben, aber es ist schlimmer als der Tod.
Welch zutreffende Beschreibung des Jahres 2012.