Überregionale Deutsche Medien – Hort der Langeweile
by Alexander Will
Vor einigen Monaten schon las ich folgende Meldung – und empfand eine Mischung aus Belustigung und Verwunderung:
Chefredakteure deutscher Leitmedien haben vor einer zu einförmigen Berichterstattung gewarnt. Bei bestimmten Themen gebe es einen zu hohen „Komformitätsdruck“ in der Branche, beklagte „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. „Stern“-Chefredakteur Dominik Wichmann sagte, es erfordere Mut, einer geballten Medienmeinung zu widersprechen.
Diese Herren haben einen merkwürdigen Humor, dachte ich mir. In ihren eigenen Blättern könnten sie das ja eigentlich ändern. Aber auch dort findet der Leser in der Regel Einheitsmeinungen – die nicht nur mangelnden Binnenpluralismus ahnen lassen, sondern sich in verdächtiger Weise mit den Ansichten anderer großer Medien im Lande decken.
Genau das macht die deutsche überregionale Medienlandschaft ja auch so schrecklich langweilig: Abweichende Ansichten und Perspektiven bekommen keinen Raum, eine Debatte um wirklich entscheidende Fragen findet kaum mehr statt, ein Thema um das andere wird tabuisiert und dem Meinungsstreit entzogen. Siehe Einwanderung. Vergleiche Ukraine. Wer da anders denkt als der linksliberale Mainstream, ist mindestens einmal ein halber Nazi und auf jeden Fall kein Partner mehr für einen Gedankenaustausch. Und das gilt auch für „Zeit“ und „Stern“.