Glosse: Klimaschutze! Aber endlich richtig!
by Alexander Will
Deutschland, Du Liebchen! Haben seine Bewohner einmal entschieden, dass sie in eine bestimmte Richtung marschieren, dann bringt sie nichts davon ab. Schon seit rund 150 Jahren nicht. Man kennt das in Europa. Jetzt ist es wieder so weit: Es geht um nichts weniger als die Rettung der Welt. Der Deutsche will mutig voran schreiten, wohin sonst niemand gehen will. Das CO2 muss runter, Kohle weg, Verbrennungsmotoren auch, eine CO2-Steuer aber her! Sonst droht die Apokalypse. Die Klima-Apokalypse.
Doch – oh Graus – zu kurz gesprungen! So entschlossen sich der klimabewegte Deutsche dieser Tage geriert, so unzulänglich sind seine Anstrengungen. Mindestens 32 Euro Klimasteuer pro Nase und Monate? Elektroauto statt Diesel? Gut gemeint, doch nur Placebo! Sagt jedenfalls die Wissenschaft. Oder mindestens Teile davon.
Man darf natürlich zweifeln, denn Zweifel ist grundsätzlich eine menschliche Tugend, doch schauen wir uns das mal genauer an: In Schweden, dem Sehnsuchtsland des deutschen Klimakämpfers, gibt es die Uni Lund. Dort forscht Seth Wynes. Der hat eine Studie veröffentlicht. Fazit: Der Verzicht auf Kinder ist das wirksamste Werkzeug zum Klimaschutz! Fast 59 Tonnen CO2 brächte jedes eingesparte Kind im Jahr. Zum Vergleich: Vegetarische Ernährung spart nur 0,8 Tonnen. Also ran Ihr Deutschen! Oder besser: Bleibt weg voneinander! Sofort aufhören mit dem Kinder zeugen! Das erst macht ja das Kraut fett! Geburtenstreik fürs Klima dürfte zwar dem Sozialsystem nicht gut bekommen – aber irgendwo muss man halt Opfer bringen.
Das gilt übrigens auch für weitere Aspekte des Lebens – sagt jedenfalls der „Umweltökonom“ Niko Paech. Der las neulich dem zögerlichen deutschen Klima-Homöopath mal so richtig die Leviten. Der sollte gefälligst nur noch zwischen 20 und 30 Stunden arbeiten – und zwar ohne Lohnausgleich. Verarmen fürs Klima also, und bitte zack, zack! Für das, was bleibt, soll der Deutsche sich dann bitte auch nichts mehr kaufen können – jedenfalls, geht es nach Paech, keine Autos, Urlaubsreisen, kein Fleisch und nur noch möglichst kleine Buchten, um darin asketischen dahin zu vegetieren.
Natürlich sollte man als I-Pünktchen auch unbedingt die Idee des Grazer Musik-Professors Richard Parncutt aus dem Jahr 2012 dem Vergessen entreißen. Sonst wird das alles ja nichts. Der hatte in einem Text auf der Uni-Homepage geschrieben: „Die Todesstrafe ist angemessen für einflussreiche Leugner der Erderwärmung.“ Dann wäre endlich auch das Problem mit den ewigen, lästigen Zweiflern gelöst.
Und dann hätten wir da noch eine streng wissenschaftliche Lösung der Ernährungsprobleme bei gleichzeitigem nachhaltigem Klimaschutz. Der schwedische Marketing-Professor Magnus Söderlund schlug neulich vor, dass die Menschen einfach ihre Toten aufessen sollten – das würde dem Klima richtig gut tun. Menschenfleischkonserven gegen Klimawandel. Das ist doch mal was Kreatives!
Also, Deutsche! Da geht’s lang! Hacken zusammen, die blauen Augen fest auf die klimagerechte Zukunft fixiert und durch! Klotzen nicht kleckern! Weltenrettung gibt es nicht für lau. Wo gehobelt wird, da fallen Späne!
Der letzte macht dann bitte das Licht aus.
„Der letzte macht dann bitte das Licht aus“ bzw. löscht die Bio-Ölfunzel, wenn wir nach wiederholten, flächendeckenden Blackouts nur noch bei Öko-Wohlverhalten Stromrationen zugeteilt kriegen…
Moin!
Die Glosse gefällt mir. Der Hype der Medien weniger: Nur noch Greta, Greta – auch hier im Nordwesten von Niedersachsen.
Von FFF und anderen wird so getan, als hätte sich Jahrzehnte zuvor niemand für Natur- und Umweltschutz engagiert.
Als Beispiel möchte ich den Naturschutzverein Nordenham e. V. anführen, welcher bereits 1978 gegründet wurde.
MfG
TSJx07Okt19_Mo. gg. 19:11 h